Wie Sie mit einem einfachen Online-Tool in kürzester Zeit Meinungsbilder und Trends erkennen können.
Der Begriff Strawpoll ist vielleicht nicht jedem bekannt, doch mit großer Wahrscheinlichkeit haben auch Sie schon einmal an einer Strawpoll-Umfrage teilgenommen. Diese Form der Abstimmung kann vielseitig eingesetzt werden und ist leicht zu erstellen.
Bei einer Strawpoll-Umfrage handelt es sich um eine unverbindliche Abstimmung, bei der die Teilnehmer aus einer Auswahl bestimmter Antwortmöglichkeiten wählen können. Offene Fragen gehören demnach nicht zu einem klassischen Strawpoll. Die Umfragen sind meistens eventgebunden. Das bedeutet, dass es sich beim Strawpoll nicht um eine allgemeine Meinungsumfrage wie beispielsweise „Was ist Ihre Lieblingsfarbe?“ handelt. Vielmehr beziehen sich die Fragen auf konkrete Ereignisse oder (geplante) Aktionen, zu denen sich die Befragten äußern können. Die Anzahl der Antwortmöglichkeiten ist dabei theoretisch nach oben offen. Wichtig ist nur, dass es sich um geschlossene Fragen handelt. Von einer simplen Ja-Nein-Frage bis hin zu klassischen Multiple-Choice-Fragen ist alles möglich.
Strawpoll-Umfragen werden quer durch alle gesellschaftlichen Bereiche genutzt. Da sie relativ einfach zu erstellen sind und meistens nur eine einzige Frage beinhalten, können auch Laien diese Art der Umfrage nutzen, um ein grobes Meinungsbild zu bestimmten Themen zu bekommen. Im Alltag begegnen Ihnen Strawpolls daher in diversen Ausführungen.
Einer der bekanntesten Anwendungsbereiche des Strawpolls ist die amerikanische Politik. Dort wird diese Art der Umfrage genutzt, um die generelle Stimmung innerhalb einer Partei abzufragen. Mögliche Themen sind dabei:
Die so entstehenden Stimmungsbilder haben einen erheblichen Einfluss auf die Berichterstattung und die späteren finalen Entscheidungen. Sie sind jedoch nicht verbindlich.
Doch auch außerhalb der großen Politik sind Strawpoll-Umfragen ein beliebtes Instrument, um Tendenzen zu anstehenden Entscheidungen abzuklopfen.
Die Möglichkeiten eines Strawpolls im privaten oder beruflichen Bereich sind quasi unendlich. Ein Strawpoll hat den großen Vorteil, dass alle Beteiligten ihre Meinung bei der Online-Abstimmung äußern können, die tatsächliche Entscheidung jedoch am Ende immer noch beim Verantwortlichen liegt.
Auch in sozialen Netzwerken haben sich Strawpolls fest etabliert. Ob dabei auf die jeweiligen Tools der einzelnen Plattformen zurückgegriffen wird oder eine externe Lösung zur Erstellung der Umfrage für Facebook, Instagram, Twitter und Co. zum Einsatz kommt: Mit Strawpoll-Umfragen können User schnell die Meinung ihrer Freunde oder Follower einholen. Ein Content Creator kann so beispielsweise erfahren, welche Art von Inhalten gewünscht ist. Unternehmen nutzen die Umfragen, um herauszufinden, welches neue Produkt eher Anklang finden würde.
Obwohl es sich bei der Strawpoll-Umfrage um eine vergleichsweise simple Art der Befragung handelt, sollten dennoch einige Dinge bei ihrer Erstellung beachtet werden.
Frage klar formulieren: Gerade weil der Strawpoll oftmals nur aus einer einzelnen Frage besteht, muss diese so exakt wie möglich formuliert werden. Missverständnisse und Doppeldeutigkeiten sollten ausgeschlossen werden. Anders als bei einem ausführlicheren Fragebogen gibt es beim Strawpoll auch oftmals keine Möglichkeit, die abgegebene Antwort nachträglich zu korrigieren.
Beantwortung so reizvoll wie möglich machen: Strawpolls leben von ihrer Aktualität und dem kurzfristigen Engagement der Zielgruppe. Sie sollten die Umfrage daher möglichst so gestalten, dass die Leute gerne darauf antworten. Das kann eine der Zielgruppe entsprechende Ansprache genauso erreichen wie ein gutes, mobiloptimiertes Design oder eine unkomplizierte Beantwortung der Umfrage direkt im Chat.
Zu viele Antwortmöglichkeiten: Sie möchten trotz der geschlossenen Frageform viel Auswahl geben, damit jeder seine Meinung bestmöglich mitteilen kann? Der nette Grundgedanke geht leider meistens nach hinten los. Zu viele Auswahlmöglichkeiten überfordern die Befragten oder schrecken sie sogar so sehr ab, dass sie am Ende gar keine Antwort geben. Als Richtwert gelten sieben Antworten plus/minus zwei. So viele Informationen kann das menschliche Gehirn gut gleichzeitig verarbeiten. Stellen Sie fest, dass Sie mit der Anzahl der Antworten nicht auskommen, müssen Sie die Frage vielleicht spitzer formulieren oder mehrere Fragen stellen.
Ergebnisse falsch interpretieren: Bei anonymen Abstimmungen, die für die Öffentlichkeit zugängig sind, sollten Sie Vorsicht bei der Interpretation und Analyse der Ergebnisse walten lassen. Strawpoll-Umfragen sind in der Regel nicht repräsentativ und durch aktive Online-Aufrufe bestimmter Gruppen zur Abstimmung leicht zu manipulieren. Die Unverbindlichkeit des Strawpolls sollte daher immer im Auge behalten und bei Bedarf auch nach außen kommuniziert werden.