Das Wie und Wer in der Umfragebeantwortungsanalyse
Glückwunsch!
Es sind Ergebnisse zu Ihrer Umfrage eingetroffen! Diese Ergebnisse sind spannend und wichtig für Sie, es besteht aber auch schnell die Gefahr der Überforderung.
Doch bevor Sie anfangen, sich Sorgen zu machen, denken Sie daran, dass Sie sich für Ihre Umfrage bereits Ziele gesetzt haben – und anhand dieser Ziele einen ersten Datenanalyseplan für die Beantwortungen überlegt haben.
Ein Datenanalyseplan ist wie ein Fahrplan für die Organisation und Analyse Ihrer Umfragedaten. Mit ihm sollten Sie drei Ziele erreichen, die Sie sich bei Ihrer Zielsetzung vor der Umfrage vorgenommen haben:
Als Sie Ihre Umfrage geplant haben, haben Sie sich allgemeine Fragestellungen überlegt, die Sie gern mittels Online-Fragebogen beantwortet hätten. Behalten Sie Ihre Ziele im Kopf, wenn Sie mit Ihrem Datenanalyseplan loslegen.
Angenommen, Sie haben eine Konferenz für Pädagogen veranstaltet und wollten anschließend wissen, wie den Teilnehmern die Veranstaltung gefallen hat. Ziel Ihrer Umfrage ist es, von den Teilnehmern der Konferenz Feedback zu erhalten. Und um dieses Ziel zu erreichen, haben Sie sich allgemeine Fragestellungen überlegt, zu denen Sie gern weitere Erkenntnisse hätten:
Umfrage zu Veranstaltungsfeedback: Ziel ist es, von den Teilnehmern der Konferenz Feedback zu erhalten. (Ich wünsche mir Feedback von den Teilnehmern, damit ich die Stärken und Schwächen meiner Veranstaltung auswerten und zielgerichtet Verbesserungen vornehmen kann.)
Fragestellung:
Indem Sie zu Ihrer Zielsetzung und Ihren Fragestellungen zurückkehren, haben Sie Ihre Ziele wieder direkt vor Augen – und Sie können anfangen zu planen, wie Sie Ihre Umfragedaten organisieren werden.
In der Regel beginnt ein Datenanalyseplan mit den Fragen aus der Umfrage, in denen um eine direkte Antwort auf die primäre Fragestellung gebeten wird. Im Fall Ihrer Konferenz für Pädagogen handelt es sich um die folgenden beiden Fragen:
Anhand dieser zwei Fragen ermitteln Sie, ob Ihre Konferenz ein Erfolg war. Wenn Sie Ihrem Vorgesetzten Bericht erstatten oder entscheiden, ob die Konferenz im nächsten Jahr erneut stattfinden soll, finden Sie hier die nötigen Informationen. Denn diese sind der Grundstein Ihrer Analyse.
Gesamtbewertungen verraten jedoch nichts darüber, weshalb den Teilnehmern Ihre Konferenz gefallen hat oder wie Sie sie noch weiter verbessern können.
Da Sie ein tiefgehenderes Verständnis für die Bedeutung Ihrer Umfragedaten entwickeln möchten, strukturieren Sie Ihre Überlegungen am besten so, dass Sie die konkreten Fragen den einzelnen allgemeinen Fragestellungen zuordnen. Wenn es dann nämlich darum geht, einen erfolgreichen Abschlussbericht zu erstellen, wissen Sie ganz genau, welche Daten Sie benötigen, um eine Antwort auf Ihre größeren Fragen zu finden.
Wenn es hilfreich ist, können Sie die Fragen auch in einer Tabelle anordnen:
Fragestellung | Frage(n) |
Wie haben die Teilnehmer die Veranstaltung insgesamt bewertet? | 1. Wie zufrieden waren Sie insgesamt mit der Konferenz? 2. Wie nützlich war diese Konferenz im Vergleich zu anderen Konferenzen, an denen Sie teilgenommen haben? |
Welche Teile/Aspekte der Konferenz haben den Teilnehmern am besten gefallen? Welche Teile/Aspekte der Konferenz müssen verbessert werden? | 3. Wie würden Sie die Schwierigkeit des Workshops bewerten? 4. Sind Sie insgesamt der Meinung, dass die Konferenz zu viele, zu wenige oder genau die richtige Menge an Möglichkeiten zum Aufbau von Netzwerken bot? 5. Wie würden Sie im Allgemeinen das Essen auf der Konferenz bewerten? 6. Wie war Ihrer Meinung nach die Temperatur im Konferenzgebäude: zu heiß, zu kalt oder genau richtig? |
Wer sind die Teilnehmer und was sind ihre konkreten Bedürfnisse? | 7. Sind Sie Lehrer, Schüler/Student oder Administrator? 8. Wie groß ist Ihre Schule? 9. Wie alt sind Sie? |
Wenn Sie nun etwa die übergreifendere Frage „Welche Teile/Aspekte der Konferenz müssen verbessert werden?“ beantworten möchten, wissen Sie, dass Sie auf die Antworten aus den Fragen 5 und 6 der Umfrage zurückgreifen müssen.
Sie haben eine Umfrage zum Veranstaltungsfeedback durchgeführt, weil Sie wissen wollten, wo Optimierungen möglich sind, damit Sie künftig noch bessere Veranstaltungen anbieten können. Was jedoch mit am Wichtigsten ist, wenn es um das Verständnis der Bedeutung Ihrer Daten geht – und darum, das Verbesserungspotenzial zu ermitteln –, ist die Ermittlung der verschiedenen demografischen Gruppen, indem Sie die Befragten in Segmente einteilen.
Um zu erfassen, wer an Ihrer Umfrage teilgenommen hat, nehmen Sie am Ende Ihrer Umfrage unbedingt demografische Fragen auf. Fragen Sie also etwa nach Alter, Geschlecht, Funktion/Aufgabenbereich, Institution usw. Aber warum genau sollten Sie das tun?
Wenn Sie Ihren Datenanalyseplan aufstellen, überlegen Sie sich, welche Gruppen Sie miteinander vergleichen möchten. Berücksichtigen Sie dabei, wer an Ihrer Umfrage teilgenommen hat (und wie viele Teilnehmer es gab), damit Sie die Daten in eine für Sie nützliche Struktur bringen können. Dadurch können Sie in Erfahrung bringen, welche Verbesserungen Sie umsetzen können.
Angenommen, Ihre Gesamtbewertungen zur Zufriedenheit sind zwar niedrig, doch alle Studenten auf der Konferenz waren begeistert? Das wäre ein Grund zu ermitteln, wie die unterschiedlichen demografischen Gruppen Ihre Fragen beantwortet haben. Es ist vorstellbar, dass über 60-jährige Teilnehmer keine Freude an Veranstaltungen haben, bei denen tiefgehende Computerkenntnisse erforderlich sind. Und wenn viele Teilnehmer aus dieser Altersgruppe an Ihrer Umfrage teilgenommen haben, haben diese möglicherweise zu einer niedrigeren Gesamtbewertung beigetragen.
Doch nicht verzweifeln – die Studenten waren mit Ihrer Konferenz zufrieden, Ihre Veranstaltung war also kein totaler Reinfall. Durch das Filtern Ihrer Ergebnisse nach unterschiedlichen demografischen Gruppen erweitern Sie Ihre Perspektive – und machen aus Ihren Daten wertvolle umsetzbare Ergebnisse.
Da Sie jetzt wissen, dass Sie beim Aufstellen eines wirksamen Analyseplans die wichtigsten Ergebnisse als Basis nehmen, dann Ihre Fragen organisieren und noch dazu ermitteln, wie Sie Ihre Umfragepopulation in Untergruppen segmentieren, können Sie nun loslegen und Ihre Daten analysieren!