Wer Produkte oder Services anbietet, muss sich auch um die Preisbildung Gedanken machen – und darf dabei den Markt nicht vergessen.
Was zeichnet einen guten Preis aus? Er deckt die Herstellungs- und Produktionsnebenkosten und ist so kalkuliert, dass am Ende ein Gewinn übrig bleibt. Innerhalb dieses Rahmens sind jedoch verschiedene Preisdifferenzierungen möglich, um auf den jeweiligen Markt oder bestimmte Situationen reagieren zu können.
Von Preisdifferenzierung spricht man, wenn ein Unternehmen ein und dasselbe Produkt zu unterschiedlich hohen Preisen zum Verkauf anbietet. Je nach Art der Differenzierung können mit dieser Strategie beispielsweise Teilmärkte etabliert, Neukunden gewonnen oder Einsparungen durch das Leeren von Lagerbeständen erreicht werden.
Preisdifferenzierungen lassen sich auf verschiedene Arten kategorisieren. Eine grobe Einteilung ist die Unterscheidung zwischen kostenbasierter und nachfrageorientierter Preisbildung. Andere Modelle teilen die Strategien in drei verschiedene Ordnungen ein: Die 1. Ordnung beschreibt die perfekte Preisdifferenzierung, die 2. Ordnung die Selbstselektion und die 3. Ordnung die Segmentierung.
Am verständlichsten und ausführlichsten ist jedoch die Aufteilung in die folgenden sechs Kategorien:
Manchmal wird statt von Preisdifferenzierung auch von Preisdiskriminierung gesprochen. Während Preisdifferenzierung jedoch einen legalen Vorgang beschreibt, ist tatsächliche Preisdiskriminierung gesetzlich durch geltende EU-Vorschriften verboten. Bei Preisdiskriminierung handelt es sich also um eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung durch unterschiedlich hohe Preise. Ob ein vorliegender Preisunterschied ungerechtfertigt ist, muss im Einzelfall entschieden werden.
Ein weiteres Problem bei der Preisdifferenzierung kann es geben, wenn eine Monopolstellung oder zumindest eine marktbeherrschende Situation ausgenutzt wird. Wer als einziger oder marktbeherrschender Anbieter eines Produkts durch seine Preisgestaltung für erhebliche Nachteile bei Kunden oder Wettbewerbern sorgt, könnte gemäß dem Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union rechtliche Probleme bekommen. Auch hier müssen die Einzelfälle jedoch ausgiebig geprüft werden, bevor eine Strafe verhängt wird.
Haben Sie als Unternehmen einen Preisrahmen definiert, in dem ein Produkt ohne Verluste verkauft werden kann, hängt die konkrete Preisbildung also von verschiedenen Faktoren ab. Bei vielen Arten der Preisdifferenzierung können Umfragen zur Marktforschung mit SurveyMonkey weiterhelfen, um den richtigen Weg einzuschlagen.
Mit einer klugen Strategie zur Preisdifferenzierung können nicht nur Gewinne maximiert, sondern auch neue Zielgruppen erschlossen werden. Davon profitiert jedes Unternehmen.