Der Arbeitsplatz hat sich in den letzten fünf Jahren grundlegend verändert. Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen und viele Arbeitnehmende übernehmen einen fließenden Arbeitsstil. Die Belegschaft setzt sich heute aus sechs Generationen zusammen, die sich in ihrer Arbeitsethik und in ihren Werten deutlich unterscheiden.
In unserer Studie haben wir diese Generationsunterschiede ebenso untersucht wie die Einstellung der Arbeitnehmenden zu ihrer Arbeit, ihre Hauptärgernisse, ihre Strategie, um Karriere zu machen, und die Unterschiede in der Wahrnehmung von Arbeitnehmenden, die im Homeoffice oder im Büro arbeiten.
1. Geständnisse von Mitarbeitenden: private und berufliche Zeit verschwimmen häufig
Die 40-Stunden-Woche ist in den meisten Unternehmen nach wie vor der Standard, aber wann, wo und wie gearbeitet wird, ist inzwischen sehr flexibel. Von Multitasking bei Anrufen bis hin zu ein paar freien Stunden oder nicht gemeldeten Urlaubstagen. Die Mitarbeitenden stellen ihre eigenen Regeln auf, um den Anforderungen eines Arbeitsumfelds mit hohem Druck gerecht zu werden.
Einer der meistdiskutierten Trends ist das Quiet Vacationing, bei dem Mitarbeitende sich an einem Arbeitstag frei nehmen, ohne offiziell Urlaub eingereicht zu haben oder es Ihrem Vorgesetzten zu sagen. Dieser Trend begann während der Pandemie, aber die Praxis hat sich im letzten Jahr weiter verbreitet.
In unserer Studie geben 32 % der Hybrid- und Homeoffice-Arbeitskräfte zu, im letzten Jahr mindestens einmal Quiet Vacationing gemacht zu haben. Jüngere Generationen sind am ehesten bereit, auf diesen Trend aufzuspringen: 41 % der Generation Z und 36 % der Millennials gaben an, im vergangenen Jahr Quiet Vacationing vorgenommen zu haben, verglichen mit 27 % der Generation X.
Multitasking gehört zum Arbeitsalltag
Wenn Sie sich jemals gefragt haben, was vor sich geht, wenn der Hintergrund einer Kollegin oder eines Kollegen unscharf oder die Kamera ausgeschaltet ist, lautet die Antwort: Es kommt darauf an.
In unserer Studie gibt die Hälfte der Hybrid- oder Homeoffice-Arbeitskräfte zu, dass sie während eines beruflichen Telefonats Multitasking betreiben, fast ein Drittel (29 %) hat die Toilette benutzt und zwei von zehn haben in den sozialen Medien gesurft. Weitere 14 % haben Online-Einkäufe getätigt und 12 % haben Wäsche gewaschen.
Die Generationen denken unterschiedlich über die Work-Life-Balance
Bei all dem Gerede über eine Belegschaft mit sechs Generationen fällt es Unternehmen möglicherweise schwer, Verallgemeinerungen darüber zu treffen, wozu die Mitarbeitenden in ihrem Verhalten neigen. Unsere Studie hat untersucht, wie sich das Arbeitsverhalten je nach Alter unterscheidet. Hier ist ein kurzer Überblick:
- 31 % der Generation Z haben von einem anderen Ort aus gearbeitet, ohne es jemandem zu sagen, verglichen mit 16 % bei der Generation X.
- 26 % der Millennials geben zu, während des Arbeitstags ein Nickerchen zu machen, verglichen mit 16 % bei der Generation X.
- 18 % der Generation Z haben während der Arbeitszeit eine andere Arbeit gemacht, verglichen mit 2 % bei der Generation X und 1 % bei den Boomern.
2. Arbeitsumgebungen prägen die Erfahrung der Mitarbeitenden
Während sich die Aufregung im Hinblick auf neue Arbeitsplätze legt, haben Arbeitnehmende häufig die Wahl oder die Möglichkeit, im Homeoffice, im Büro oder gemischt (hybrid) zu arbeiten. Wir haben Arbeitnehmende zu ihrer Produktivität, Zufriedenheit und ihren Hauptärgernissen befragt und die Unterschiede verglichen.
Im Großen und Ganzen sind die Beschäftigten mit ihrer Arbeit zufrieden, unabhängig davon, wo sie arbeiten. In unserer Studie gaben drei Viertel der Arbeitnehmenden, die eine Hybrid-Arbeitsstelle haben oder ausschließlich in der Betriebsstätte arbeiten, an, dass sie ihre Arbeit mögen. Eine größere Anzahl von Homeoffice-Arbeitskräften (82 %) empfindet die Arbeit positiv im Vergleich zu Mitarbeitenden in anderen Arbeitsverhältnissen.
Homeoffice-Beschäftigte sind auch eher bereit, überdurchschnittliche Leistungen zu erbringen: 40 % gaben an, dass sie sich bei Bedarf besonders anstrengen würden. Im Vergleich dazu sagten etwa 35 % der Mitarbeitenden mit Hybrid-Arbeitsmodell und Arbeitskräfte, die ausschließlich in der Betriebsstätte arbeiten, dass dies bei Ihnen der Fall ist.
Allerdings scheinen auch die Beschäftigten, die in der Betriebsstätte arbeiten, den Stress am Arbeitsplatz am stärksten zu spüren, denn fast die Hälfte von ihnen gibt an, dass ihr Arbeitsplatz heute stressiger ist als während der letzten fünf Jahre. Mitarbeitende im Homeoffice fühlen sich am wenigsten gestresst, wobei fast der gleiche Prozentsatz (45 %) angibt, dass sie weniger Stress empfinden.
Die Hauptärgernisse variieren je nach Arbeitsplatz der Beschäftigten. Bei Arbeitskräften im Homeoffice stehen Mikromanagement und unnötige Meetings ganz oben auf der Liste der Ärgernisse. Bei Mitarbeitenden in den Betriebsstätten sind Bürodramen und Mikromanagement die größten Ärgernisse, während sich die Arbeitskräfte im Hybrid-Modell am meisten über Meetings ärgern, die auch per E-Mail erledigt werden könnten.
Die Welt der Homeoffice-Beschäftigten ist nicht perfekt. Arbeitnehmende, die von zu Hause aus arbeiten, vermissen einige der Vorzüge, die ein Büro mit sich bringt. Ganz oben auf der Liste stehen 40 % der Befragten, die den Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen vermissen, und 17 % geben zu, dass eine persönliche Kommunikation mit ihrem Team besser wäre. Nur 10 % vermissen persönliche Besprechungen oder Brainstormings, die auf Platz drei landeten.
3. Arbeitszufriedenheit und Work-Life-Balance
Irgendwie ist es den Mitarbeitenden gelungen, die letzten fünf Jahre mit einem ziemlich positiven Ausblick zu überstehen. Fast die Hälfte aller Beschäftigten (44 %) sagt, dass sie ihre Arbeit liebt, und weiteren 32 % gefällt ihre Arbeit. Mehr als drei Viertel (78 %) sagen, dass ihr Job ihrem Leben einen Sinn gibt. Eine überraschende Erkenntnis für eine Belegschaft, die noch vor wenigen Jahren so etwas wie das Quiet Quitting, die stille Kündigung, in Erwägung zog.
Eine weitere aufschlussreiche Zahl: Mehr als die Hälfte (53 %) der Arbeitnehmenden sagt, dass sie ihre Arbeit nicht aufgeben würde, wenn sie im Lotto gewinnen würde.
Jobhopping variiert je nach Generation
Im Gegensatz zu den jüngsten Schlagzeilen über Jobhopping hat unsere Studie gezeigt, dass 74 % der Arbeitskräfte es für besser halten, bei einem Unternehmen zu bleiben, als alle paar Jahre den Arbeitsplatz zu wechseln. Das gilt für alle Generationen, wobei die jüngeren Generationen seltener der Meinung sind, dass es besser ist, bei einer Firma zu bleiben. 73 % der Generation Z stimmen dem Verbleib bei einem Unternehmen zu, während es bei den Boomern 80 % sind.
Private Zeit ist für viele Arbeitnehmende schwer zu finden
Quiet Vacationing oder Multitasking während eines beruflichen Telefongesprächs könnte als Faulheit ausgelegt werden, aber Tatsache ist, dass die Arbeitnehmenden mit diesen weniger konventionellen Praktiken auf den zunehmenden Druck am Arbeitsplatz reagieren.
Anstatt um Erlaubnis zu fragen, finden die Beschäftigten ihren eigenen Weg, um die Arbeit mit ihrem Privatleben zu vereinbaren. Jüngere Arbeitnehmende bitten seltener um Erlaubnis und lehnen sich im Stillen gegen die Werte früherer Generationen auf, die auf Aufstieg und Arbeit ausgerichtet waren.
Fast jede fünfte Arbeitskraft (18 %) hat schon einmal Krankheitstage für Urlaub genutzt, vor allem die Generation Z und die Millennials. Darüber hinaus haben 36 % der Beschäftigten der Generation Z und der Millennials Krankentage für psychische Gesundheitstage genutzt, verglichen mit 30 % unter den Arbeitnehmenden der Generation X.
Urlaub zu nehmen, ohne ihn dem Unternehmen mitzuteilen, mag zwar zweifelhaft erscheinen, hat aber in Wirklichkeit zwei Seiten. Für Arbeitnehmende ist es schwierig, vollständig von der Arbeit abzuschalten, selbst wenn sie sich eine Auszeit nehmen.
Mehr als die Hälfte der Angestellten gibt an, im Urlaub berufliche E-Mails zu lesen, und 28 % sagen, dass sie gebeten werden, im Urlaub zu arbeiten. Hybrid-Arbeitskräfte (67 %) und Homeoffice-Beschäftigte (56 %) rufen ihre E-Mails im Urlaub häufiger ab als 52 % der Mitarbeitenden, die im Unternehmen arbeiten.
Wie bei anderen Verhaltensweisen auch, variiert dies je nach Generation. Nur ein Viertel (25 %) der Generation Z gibt an, dass es ihnen schwerfällt, im Urlaub von der Arbeit abzuschalten, verglichen mit einem Drittel bei den Millennials und der Generation X und 36 % bei den Boomern.
Arbeitskräften mit Hybrid-Modell fällt es auch schwerer, im Urlaub von der Arbeit loszulassen: 43 % geben an, dass es ihnen schwerfällt, von der Arbeit abzuschalten, im Vergleich zu 31 % der Mitarbeitenden, die im Homeoffice oder nur in der Betriebsstätte arbeiten.
Wie denken Ihre Beschäftigten über ihre Arbeitsplatzkultur?
Um eine moderne Belegschaft aufzubauen, muss man verstehen, was die Menschen denken, und man muss auf ihre Bedürfnisse eingehen. Wir machen es Ihnen leicht, die richtigen Fragen zu stellen, um echte Antworten von Ihren Mitarbeitenden zu erhalten. Sehen Sie sich unsere Vorlagen für die Personalabteilung und Tools und Ressourcen zur Beeinflussung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz an.
Methodik: Die SurveyMonkey-Studie zu Trends am Arbeitsplatz wurde vom 5. bis 14. August 2024 unter einer Stichprobe von 3.117 Vollzeitbeschäftigten in den USA durchgeführt. Die Befragten wurden aus einem nicht-probabilistischem Online-Panel ausgewählt. Die modellierte Fehlerschätzung für diese Umfragen beträgt plus oder minus 1,0 Prozentpunkte. Die Daten wurden nach Alter, Ethnie, Geschlecht, Bildung und Geografie entsprechend der Census Bureau’s American Community Survey gewichtet, um die demografische Verteilung der USA abzubilden.