Eine der wichtigsten Lektionen, die ich in meinen neun Jahren bei SurveyMonkey gelernt habe, besteht darin, dass man Mitarbeiter nach ihrem Input fragen, genau zuhören und ihr Feedback bei wichtigen Entscheidungen berücksichtigen sollte. Diese Herangehensweise stellt den Kern unserer Unternehmenskultur dar. Danach entwickeln wir auch unsere Programme weiter und erstellen neue. Als sich unser Team und die ganze Welt an eine neue Realität in Zeiten der Pandemie anpassen musste, wurde diese Verfahrensweise noch wichtiger.
Als die Corona-Krise begann, mussten wir schnell handeln und unzählige Entscheidungen treffen. Sind die Mitarbeiter für die Arbeit im Homeoffice ausgerüstet? Was können wir tun, um sie zu unterstützen? Welche Sorgen machen sie sich um ihren Job, das Unternehmen und ihre Work-Life-Balance? Hier stellten sich unsere Meinungsumfragen zur Corona-Krise bei der Unternehmensführung und den Managern als besonders praktisch heraus. Als wir Richtlinien rund um Remote-Arbeit erstellt haben und die Herausforderungen angegangen sind, vor denen unsere Mitarbeiter stehen, waren diese Ergebnisse äußerst hilfreich.
Aber selbst während einer Krise versuchen wir, ein paar Schritte vorauszudenken. Obwohl wir nicht wissen, wann die Kurve abflacht und die Krise überstanden ist, war eine Befragung der Mitarbeiter zur Rückkehr ins Büro der nächste logische Schritt. Unsere Führung und die Personalabteilung stellten fest, dass wir nicht erwarten können, zum „Business as usual“ zurückzukehren. Wir müssen neu definieren, wie die Arbeit in Zukunft aussieht. Und um das zu tun, müssen wir unser Team miteinbeziehen, sodass wir zu etwas Neuem und Besserem zurückkehren können.
Wir haben unsere Umfragevorlage zu Rückkehr zum Arbeitsplatz nach der Corona-Krise genutzt, um die Bedenken der Mitarbeiter nachzuvollziehen und zu verstehen, wodurch sie sich sicherer fühlen würden, wenn sie zurück ins Büro könnten. Unser Team hat sich rege beteiligt: 71 % unserer Belegschaft weltweit haben teilgenommen. Dadurch haben wir zahlreiche wertvolle Erkenntnisse darüber erhalten, was unsere Mitarbeiter denken.
Die Rückkehr ins Büro hat Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter, wodurch es eine äußerst sensible und persönliche Angelegenheit ist. Wenn Organisationen anfangen darüber nachzudenken, wie sie zur Arbeit zurückkehren können, halten wir es für essenziell, die Mitarbeiter in die Diskussion einzubeziehen. Was wir daraus gelernt haben und wie die Ergebnisse Gespräche und weitere Nachforschungen inspiriert haben, erfahren Sie im Folgenden.
Die Angst ist (verständlicherweise) noch hoch
Die allgemeine Reaktion unseres Teams zur Rückkehr ins Büro war von Vorsicht, Angst und Unsicherheit geprägt. Obwohl die Mitarbeiter sich an die neue Normalität mit Remote-Arbeit gewöhnen – viele berichten sogar davon, dass sie es einfacher finden, effizient zu arbeiten – bleiben die gleichen Probleme bestehen: Allgemeine Angst (48 %), soziale Isolation (43 %) und das Finden einer richtigen Work-Life-Balance (36 %) sind laut den Befragten die größten Herausforderungen, vor denen sie stehen.
Wir haben unsere Mitarbeiter auch nach einem Wort gefragt, das beschreibt, wie sie sich beim Gedanken an die Rückkehr ins Büro fühlen. Zwar weisen „ängstlich“ und „aufgeregt“ eine ähnliche Gewichtung in der Wortwolke auf, aber wir haben uns auch all die anderen Synonyme für „ängstlich“ angeschaut und dabei festgestellt, dass die Angst sehr hoch ist.
Was können wir tun, um diese Ängste abzubauen?
Auf die Frage, wodurch sich unsere Mitarbeiter wohler fühlen würden, wenn sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, zeigen die Daten Folgendes:
- Verfügbarkeit einer Impfung (66 %)
- Hygieneprotokolle fürs Büro wie umfassende Reinigung in der Nacht (60 %) und Handdesinfektionsstationen (60 %)
- Verfügbarkeit von Antikörpertests (58 %)
- Begrenzung der Anzahl von Mitarbeitern im Gebäude durch Staffelung der Stunden oder Tage (51 %)
- Regierungsrichtlinien, die bestätigen, dass es in Ordnung ist, an den Arbeitsplatz zurückzukehren (49 %)
Zwar liegen Dinge wie Impfstoff oder Antikörpertests außerhalb unserer Kontrolle, aber es war doch hilfreich, sich ein Bild von den Bürorichtlinien zu machen, die unsere Mitarbeiter begrüßen bzw. erwarten würden. Wir verstehen, dass die Implementierung dieser Richtlinien den Mitarbeitern nicht sofort ein Gefühl von Sicherheit und Gelassenheit geben wird. Sie können jedoch als Anleitung dienen und als Schritt in die richtige Richtung betrachtet werden.
Wie geht es von hier weiter?
Es ist eine extrem schwierige Aufgabe, sich zu überlegen, wie man nach dem Ende der Corona-Krise wieder zurück ins Büro kann. Als Personalleiterin trage ich die Verantwortung dafür, einen Plan für 1.300 Personen auszuarbeiten. Diese Umfrage ist zwar kein in Stein gemeißelter Plan, aber sie ist in gewisser Weise richtungsweisend. Wir können die Ergebnisse jetzt nutzen, um besser zu verstehen, welche Unterstützung unsere Mitarbeiter brauchen. Außerdem können wir sie (hoffentlich) in naher Zukunft verwenden, um eine Strategie für die Rückkehr zu unseren Arbeitsplätzen auszuarbeiten.
Unsere Umfrageergebnisse zeigen beispielsweise deutlich, dass wir die allgemeine Angst, soziale Isolation und das Burnout-Potenzial im Auge behalten sollten. Da Mai der Monat der psychischen Gesundheit ist, hatten wir glücklicherweise schon eine Reihe von Programmen geplant. Diese beinhalten Diskussionen über Kinderbetreuung, Pflege während der COVID-19-Krise und die Wahrnehmung von Arbeitsleistung und mentaler Gesundheit.
Ende April haben wir außerdem angekündigt, dass alle Mitarbeiter im zweiten Quartal zwei bezahlte Urlaubstage flexibel nehmen können. Diese Tage sind für Selbstfürsorge, Pflege von anderen oder für Aktivitäten gedacht, die zum mentalen Wohlbefinden beitragen. Auch in Zukunft werden wir weiter darüber nachdenken, wie wir unsere Mitarbeiter stärken können, und nach anderen Ressourcen und Lösungen suchen, die wir zur Unterstützung bereitstellen können.
Die Corona-Krise hat deutlich gemacht, dass es jetzt wichtiger denn je ist, mit Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen und genau zu überlegen, wie sie am besten arbeiten können. Fragen wie „Wie geht es Ihnen?“ und „Wodurch würden Sie sich wohler fühlen?“ schaffen Vertrauen. Mit SurveyMonkey können Sie dies unternehmensweit tun und das Feedback erhalten, das Sie brauchen. Es gibt keinen Masterplan für den Umgang mit der Krise oder den besten Weg zurück an den Arbeitsplatz. Aber die Mitarbeiter zu befragen, ist ein guter Anfang.
Weitere Ressourcen, mit denen Ihre Organisation mit Mitarbeitern, Kunden und Studierenden während der Corona-Krise in Verbindung bleiben kann, finden Sie unter de.surveymonkey.com/coronavirus.