Matrixfragen – das heißt mehrere Fragen, die in einem Raster dargestellt werden – sind einer der beliebtesten Fragetypen bei Online-Umfragen und Befragungen auf Papier.
Sie sind einfach zu schreiben und zu programmieren und auch für die Befragten sind sie leicht zu verstehen (und zu beantworten), da die Skala und Antwortoptionen für alle Elemente konsistent sind.
Aber hinter dieser oberflächlichen Einfachheit verbergen sich auch signifikante Nachteile. Daher sollten Sie sich der Fallstricke bei diesem Fragetyp bewusst sein, damit keine unerwünschten Qualitätseinbußen bei der Datenerfassung auftreten. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil die Beantwortungen über Mobilgeräte immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Da Matrixfragen so einfach zu erstellen sind, wird dieser Fragetyp häufig zu stark ausgereizt: Es werden dann zu viele Antwortoptionen angeboten und zu viele Elemente (Zeilen) untergebracht. Das erschwert das Lesen und kann zu einem schlechten Beantwortungsverhalten führen, wie z. B. zu schematischen Antworten (das heißt, dass die Befragten für jedes Element dieselben Antworten auswählen, ohne sich die einzelnen Zeilen genauer anzusehen) oder zu willkürlich ausgewählten Antworten, weil die Befragten einfach nur aus der Matrix herausmöchten!
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Tipps, damit Sie sich nicht in der Matrix verheddern
Sie möchten ein paar Beispiele sehen? Sehr gerne! Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Modegeschäft in einem Einkaufszentrum. Und Sie haben eine Befragung zur Kundenzufriedenheit erstellt, die Sie an alle versenden, die in der letzten Woche bei Ihnen eingekauft haben. Hier ist Ihre erste Frage:
Auf den ersten Blick sieht diese Frage nicht schlecht aus, aber mit ein paar Änderungen können Sie sie sofort noch optimieren. Machen Sie die Antwortoptionen zunächst kompakter, indem Sie die unnötige Spalte „k. A.“ und auch die Zahlen entfernen.
Wenn Sie in Ihrer Analyse Zahlen verwenden möchten, aktivieren Sie beim Erstellen Ihrer Umfrage die Option „Gewichtungen verwenden“. So wird Ihre Umfrage nicht zu unübersichtlich und Sie können trotzdem bei der Analyse die Mittelwerte errechnen:
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4 schnelle Tipps für gute Matrixfragen
- Halten Sie die Antwortoptionen kurz (die Antwortoptionen sind die Spalten mit den möglichen Antworten)
- Am besten sind maximal 5 Antwortoptionen
- Halten Sie die Formulierungen der einzelnen Elemente (Zeilen) kurz
- Auch hier sind maximal 5 gut.
Aber keine Sorge, falls Ihre Matrixfrage die obigen Anforderungen nicht erfüllt, Sie können sie trotzdem verwenden. Unser Beispiel entspricht auch nicht genau diesen Regeln. Sie können es den Befragten aber einfacher machen und fundiertere Daten erhalten, indem Sie einen der folgenden Schritte durchführen: einzelne Fragen aus der Matrix in separate Fragen umwandeln oder eine große Matrix in mehrere kleinere aufteilen.
Hier sehen Sie die Umwandlung in separate Fragen:
Und hier kleinere Matrixfragen:
Außerdem sollten Sie die Nutzung auf Mobilgeräten nicht vergessen. Wir haben in letzter Zeit viel darüber gesprochen, weil wir festgestellt haben, dass immer mehr Menschen Umfragen auf einem Handy oder Tablet beantworten. Die horizontale Anordnung der Matrixfragen ist insbesondere für Handys nicht ideal. Sehen Sie sich die Matrixfrage aus unserer obigen Umfrage zur Kundenzufriedenheit auf einem Smartphone an:
Kurz gesagt: Sie sieht nicht gut aus. Wenn Sie glauben, dass die meisten Antworten für Ihre Umfrage über Mobilgeräte hereinkommen, sollten Sie – unabhängig von der Größe der Matrix – diesen Fragetyp lieber nicht einsetzen und stattdessen separate Fragen verwenden. Mindestens jedoch sollten Sie testen, ob die Matrixfrage auf einem Mobilgerät gut dargestellt wird und ob die Schaltflächen für die Befragten einfach anzuklicken oder anzutippen sind. Hier wäre unser Vorschlag:
Matrix-Fans können also ganz beruhigt sein: Mit unseren Tipps meistern sie die Matrix mit links.