Umfragewissenschaft

Was ist eine gute Beantwortungsquote bei Umfragen?

Was ist eine gute Beantwortungsquote bei Umfragen?

Erfahren Sie, was eine gute Beantwortungsquote bzw. Teilnehmerquote ist, wie Sie die erforderliche Stichprobengröße bestimmen und wie Sie die Teilnehmerquote Ihrer Befragung steigern können.

Zuverlässige Forschungsergebnisse hängen von einer angemessenen Stichprobengröße ab. Eine unzureichende Stichprobe birgt das Risiko ungenauer Schlussfolgerungen. Daher ist es für gültige Resultate, die Ihre Zielgruppe akkurat widerspiegeln, entscheidend, die Beantwortungsquote Ihrer Erhebung zu kennen.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Teilnehmerquote Ihrer Umfrage berechnen und optimieren können, damit Sie zuverlässig die benötigten Erkenntnisse gewinnen.

Die Beantwortungsquote einer Befragung ist der Prozentsatz der Befragten, die diese abgeschlossen haben, im Verhältnis zur Gesamtzahl der Personen, die zur Teilnahme eingeladen wurden. 

Sie ist ein wichtiger Indikator dafür, wie sehr sich Ihre Zielgruppe mit Ihrer Erhebung beschäftigt, und sie hat direkten Einfluss auf die Aussagekraft Ihrer Daten. Eine hohe Teilnehmerquote deutet darauf hin, dass Ihre Daten die Meinungen oder Verhaltensweisen Ihrer Stichprobengruppe genau widerspiegeln. Umgekehrt kann eine niedrige Beantwortungsquote auf Probleme wie ineffektive Kontaktaufnahme, verwirrende Fragen oder Umfrageermüdung hinweisen.

Neben der Beantwortungsquote müssen Sie einen ähnlichen, aber dennoch unterschiedlichen Begriff kennen: die Abschlussquote.

Die Beantwortungsquote und die Abschlussquote werden oft verwechselt. Eine Beantwortungsquote misst den Anteil der Personen aus der Gesamtstichprobe, die eine Umfrage abschließen. Im Gegensatz dazu gibt die Abschlussquote die Anzahl der fertig ausgefüllten Befragungen im Verhältnis zur Gesamtzahl der begonnenen Umfragen an.

Bei Online-Befragungen liegt eine „gute“ Beantwortungsquote zwischen 10 % und 30 %. Alles über 30 % gilt als hervorragende Beantwortungsquote. Die akzeptablen Beantwortungsquoten variieren jedoch je nach Zielgruppe.

Mitarbeiterbefragungen haben beispielsweise oft höhere Teilnehmerquoten als allgemeine Online-Erhebungen. In diesem Fall gelten Beantwortungsquoten von 50 % oder mehr als „gut“. Der höhere Schwellenwert besteht, weil Mitarbeitende als eine Gruppe mit hohem Engagement angesehen werden. Die Zielgruppe hat einen erheblichen Einfluss darauf, was als „gute” Beantwortungsquote angesehen wird.

Fachlich gesehen bezieht sich die Frage, wie viele Beantwortungen Sie für eine gültige Erhebung brauchen, direkt auf das Thema Stichprobengröße. Zu diesem Zeitpunkt reicht es jedoch, wenn Ihnen Folgendes bewusst ist: Sie benötigen eine bestimmte Anzahl Umfrageteilnehmende, damit Ihre Befragung groß genug ist, um zuverlässig bzw. „statistisch signifikant“ zu sein.

Um diese Anzahl zu ermitteln, verwenden Sie unseren Stichprobenrechner oder auch die praktische Tabelle unten. Diese hilft beim Verständnis der zugrunde liegenden Berechnungen.

Die ersten Schritte bei der Ermittlung der Stichprobengröße sind von den folgenden Faktoren abhängig:

Das ist ziemlich einfach. Ihre Population ist der Markt bzw. die Gesamtzielgruppe, an deren Ansichten Sie interessiert sind. Das kann beispielsweise die gesamte erwachsene Bevölkerung in Deutschland sein oder es kann sich um weibliche Führungskräfte zwischen 25 und 35 Jahren mit Universitätsabschluss oder auch um Hausbesitzer im Großraum Frankfurt handeln.

Jetzt wird's schon etwas kniffliger. Denn wenn man es genau nimmt, gilt natürlich Folgendes: Je näher Ihre Stichprobe an der Gesamtpopulation ist, desto repräsentativer sind wahrscheinlich Ihre Ergebnisse. Doch da es nahezu unmöglich ist, 100 % einer bestimmten Population zu befragen, ist eine wohl durchdachte Befragung mit einem akzeptablen Toleranzniveau hinsichtlich der Ungenauigkeit eine gute Alternative.

Sehen Sie sich die Tabelle an, um diesen letzten Punkt zu verstehen. Sie werden bemerken, dass bei einer größeren Ungenauigkeitstoleranz – also bei einer größeren Fehlerspanne – die empfohlene Stichprobengröße kleiner wird. Können Sie mit einer Fehlerspanne von 10 % leben, dann müssen nur 80 von 500 Personen Ihre Umfrage beantworten, im Gegensatz zu 220 Personen bei einer Fehlerspanne von 5 % oder 345 Personen bei einer Fehlerspanne von 3 %.

Benötigte Befragte bei einer Fehlerspanne von ±3 %, ±5 % und ±10 %

Population±3 %±5 %±10 %
50034522080
1.00052528590
3.000810350100
5.000910370100
10.0001.000385100
100.0001.100400100
1.000.0001.100400100
10.000.0001.100400100

Die Toleranzschwelle im Hinblick auf die Ungenauigkeit hängt davon ab, wie sicher Sie sich sind, dass Sie auf der Grundlage der gewonnenen Daten Entscheidungen treffen können, und natürlich davon, wie wichtig diese Entscheidungen sind.

Befragen Sie Ihre Mitstudierenden, wo die Happy Hour für Ehemalige dieses Jahr stattfinden soll? Dann können Sie sich sicherlich eine größere Fehlerspanne leisten. Sind Sie hingegen für die Aufteilung des jährlichen Marketingbudgets Ihres Unternehmens verantwortlich, sollten Sie die Fehlerspanne relativ klein halten, damit Sie sicher sein können, die besten Entscheidungen für Ihr Team zu treffen.

Angenommen, Sie möchten herausfinden, wie viele Menschen in Ihrer Region mit 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern einen längeren Schultag für Kinder befürworten. Nehmen wir außerdem an, dass Sie bereit sind, eine Fehlerspanne von ±10 % zu akzeptieren.

Sie verwenden eine Stichprobengröße von 100 Personen und stellen fest, dass 70 % Ihrer Befragten einen längeren Schultag befürworten. Angesichts Ihrer akzeptablen Fehlerspanne von 10 % können Sie davon ausgehen, dass der tatsächliche Anteil derjenigen, die einen längeren Schultag befürworten, zwischen 60 % und 80 % liegt.

Was aber, wenn Sie präzisere Ergebnisse benötigen? Die Lösung für dieses Problem besteht darin, die Stichprobengröße zu erhöhen, um die Fehlerspanne zu senken.

Bei einer Grundgesamtheit von 10.000 Personen würden Sie beispielsweise 385 Befragte benötigen, um eine Fehlerspanne von ±5 % zu erreichen.

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Die Beantwortungsquote von Befragungen kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter die Zielgruppe, die Länge der Erhebung, die Distributionsmethode, Anreize und die Benutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten. Sehen wir uns die einzelnen Faktoren einmal genauer an. 

  1. Zielgruppe: Ihre Zielgruppe hat wahrscheinlich den größten Einfluss auf die Beantwortungsquote Ihrer Umfrage. Die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrer Zielgruppe wirkt sich darauf aus, wie viele Personen Ihre Befragung abschließen.
  2. Länge und Design der Umfrage: Übermäßig lange oder zeitaufwändige Erhebungen weisen tendenziell niedrigere Beantwortungs- und Abschlussquoten auf. Fast die Hälfte (48 %) der Befragten war bereit, 1 bis 5 Minuten für die Teilnahme an einer Feedback-Umfrage aufzuwenden.
  3. Distributionsmethode und Timing: Sowohl die Distributionsmethode (E-Mail, Weblink usw.) als auch der Zeitpunkt einer Umfrage kann sich auf die Teilnehmerzahl auswirken. Eine zeitlich gut abgestimmte Erhebung liefert bessere Ergebnisse als eine allgemeine Massenumfrage.
  4. Anreize: 26 % der Umfrageteilnehmenden gab an, dass finanzielle Anreize zu den Hauptgründen für die Teilnahme an Feedback-Befragungen gehören.
  5. Mobilfreundlichkeit: Angesichts der Tatsache, dass 82 % der Deutschen und 91 % der US-Amerikaner:innen ein Smartphone besitzen, hat die Möglichkeit der Befragten, eine Umfrage auf ihrem Smartphone auszufüllen, einen erheblichen Einfluss auf Ihre Beantwortungsquote.
  6. Anzahl der Umfrageeinladungen: Die Anzahl der versendeten Erhebungen beeinflusst die Beantwortungsquote der Umfrage.

Eine hohe Beantwortungsquote wirkt sich direkt auf die Glaubwürdigkeit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Forschungsergebnissen aus. Forschende sollten sich um hohe Beantwortungsquoten bemühen, um die Entscheidungsfindung und Aussagekraft zu unterstützen.

Weitere Vorteile einer hohen Beantwortungsquote sind:

Schließt ein hoher Anteil Ihrer Gesamtstichprobe Ihre Umfrage ab, verringert sich das Risiko, zu ungenauen Schlussfolgerungen zu gelangen. Eine hohe Beantwortungsquote signalisiert, dass Ihre Zielgruppe sich mit der Befragung beschäftigt hat, und trägt dazu bei, dass die Resultate wirklich repräsentativ für die von Ihnen untersuchte Population sind. 

Es ist zwar fast unmöglich, Verzerrungen durch Nichtbeantwortung vollständig zu vermeiden, aber Sie können sie minimieren, um genauere Umfrageergebnisse zu erzielen. Eine Verzerrung durch Nichtbeantwortung tritt auf, wenn bestimmte demografische Gruppen in Ihren Beantwortungen unterrepräsentiert sind, was zu verfälschten Daten führt. Eine höhere Beantwortungsquote korreliert mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit einer Verzerrung durch Nichtbeantwortung.

Genaue Umfrageergebnisse sind für eine informierte Entscheidungsfindung von entscheidender Bedeutung. Hohe Beantwortungsquoten, die auf engagierte Befragte hindeuten, führen zu zuverlässigen und glaubwürdigen Daten. Diese erhöhte Vertrauenswürdigkeit ist von unschätzbarem Wert, sobald Sie Ihre Ergebnisse den Stakeholdern präsentieren oder Geschäftsstrategien festlegen.

Die Erfassung einer größeren Anzahl von Beantwortungen erhöht die statistische Aussagekraft und verringert den Einfluss zufälliger Schwankungen auf die Daten. Eine hohe Beantwortungsquote ermöglicht die Erkennung statistisch signifikanter Trends und Muster, da die Stichprobe die Zielpopulation mit größerer Wahrscheinlichkeit genau repräsentiert. 

Denken Sie daran, dass höhere Beantwortungsquoten die Entscheidungsfindung durch genauere Daten verbessern. Um die Beantwortungsquote Ihrer Erhebung zu erhöhen, sind die passenden Strategien und gezielte Maßnahmen erforderlich. Optimieren Sie die Beantwortungsquote Ihrer Umfragen, indem Sie folgende Expertentipps beherzigen.

​​Denken Sie beim Formulieren Ihrer Fragen daran, dass die Stärke in der Einfachheit liegt. Vermeiden Sie komplizierte Fachbegriffe oder blumige Sprache. Verwenden Sie stattdessen einfache, klare Begriffe, damit die Teilnehmenden keine Zeit damit verlieren, Ihre Aussagen entschlüsseln zu müssen.

Darüber hinaus sollte jede Umfrage einen einzigen, klar definierten Schwerpunkt haben. Widerstehen Sie der Versuchung, zusätzliche Fragen zu nicht verwandten Themen einzufügen. So bleibt der Inhalt relevant, die Länge überschaubar und Sie stellen sicher, dass die Befragten das Ziel vor Augen haben.

Lassen Sie die Teilnehmenden nicht raten, warum sie ihre wertvolle Zeit damit verbringen, Ihre Fragen zu beantworten. Transparenz ist ein wichtiger Faktor für die Vertrauensbildung. Erläutern Sie immer genau, welches Problem Sie lösen möchten und wie das Feedback der Befragten verwendet wird. Wenn Sie ihnen den Wert ihres Feedbacks aufzeigen, fördern Sie die Teilnahme.

Seien wir ehrlich: Die Zeit der Menschen ist kostbar. Und wenn Sie sie bitten, an einer Erhebung teilzunehmen, bitten Sie sie um einen Gefallen. Und genau hier kommen gut gewählte Anreize ins Spiel. Ein kleines Zeichen der Wertschätzung wirkt Wunder im Hinblick auf die Motivation. Dadurch wird aus der Bitte ein für beide Seiten vorteilhafter Austausch, weshalb Meinungsforschende und Unternehmen auf Anreize setzen, um hohe Beantwortungsquoten zu erzielen.

Generische E-Mails wirken wie Spam: Sie lassen sich leicht ignorieren. Um sich von der Masse abzuheben, ist Personalisierung ein absolutes Muss. Verwandeln Sie eine generische Anfrage sofort in eine direkte Einladung, indem Sie die Namen der Teilnehmenden verwenden und die Begrüßungsnachricht leicht anpassen. Diese einfache persönliche Note macht deutlich, dass Sie die Meinung der Befragten schätzen, sie gibt diesen das Gefühl, gehört zu werden, und erhöht die Wahrscheinlichkeit erheblich, dass sie auf den Link klicken und die Umfrage auch ausfüllen.

Das Timing ist entscheidend, insbesondere wenn Sie in einem überfüllten Posteingang um Platz konkurrieren. Strategisch gesehen ist der beste Zeitpunkt für Ihre erste Einladung oft zu Beginn der Arbeitswoche. Um Ihre Reichweite zu maximieren, sollten Sie einige Tage nach der ersten Einladung ein oder zwei freundliche Erinnerungen versenden. Dadurch rückt die Umfrage auf subtile Weise wieder an den Anfang der Warteschlange.

Angesichts der Zeit, die Menschen damit verbringen, auf ihrem Handy E-Mails abzufragen, im Internet zu surfen und Nachrichten zu lesen muss Ihre Umfrage auch für Mobilgeräte optimiert sein. Eine mobilfreundliche Erfahrung ermöglicht es den Teilnehmenden, Ihren Fragebogen unterwegs auszufüllen. Diese einfache Maßnahme ist der schnellste Weg, um das Engagement und die Beantwortungsquote zu steigern. Machen Sie es den Befragten leicht, dann werden sie auch antworten!

Bevor Sie auf „Senden” klicken, empfehlen wir Ihnen dringend, einen schnellen Testlauf mit einer kleinen Stichprobengruppe durchzuführen. Dieser Schritt gibt Ihnen die Möglichkeit, verwirrende Fragen zu erkennen, zu überprüfen, ob das Layout intuitiv ist, und sicherzustellen, dass technisch alles problemlos funktioniert, bevor Sie offiziell loslegen. 

Die Berechnung der Beantwortungsquote Ihrer Erhebungen ist ganz einfach, sobald Sie über die erforderlichen Daten verfügen. Nutzen Sie dafür diese Formel:

Beantwortungsquote = (Anzahl der abgeschlossenen Umfragen ÷ Anzahl der eingeladenen Personen) × 100

Nehmen wir an, Sie haben die Befragung an 1.000 Personen gesendet und 300 Personen haben sie abgeschlossen. Mit der Formel erhalten Sie:

(300 ÷ 1.000) × 100 = 30 % Beantwortungsquote

Diese Quote von 30 % wäre eine „gute“ Beantwortungsquote für eine Umfrage. Sie bedeutet, dass 30 % der eingeladenen Teilnehmenden ihr Feedback abgegeben haben. 

Da Sie nun wissen, was man unter Beantwortungsquoten bei Umfragen versteht und warum sie so wichtig sind, können Sie loslegen. Dank dieser Infos und Details zu den Faktoren, die sich auf die Beantwortungsquote auswirken, sind Sie jetzt bereit, Ihre Befragungen zu versenden. 

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