Haben Sie schon einmal an einer Umfrage teilgenommen, für die Ihnen eine Gegenleistung angeboten wurde?
Diese Gegenleistung ist ein Anreiz für Umfrageteilnehmer. Wenn Sie Ihren Befragten auf intelligente Weise eine Belohnung anbieten (im Wissen darum, wann und wie Sie das tun sollten), kann Ihnen dies beim Erfassen weitaus zuverlässigerer Antwortoptionen helfen.
Das Anbieten eines Anreizes für die Umfrageteilnehmer mag kinderleicht erscheinen. Wenn Sie den Menschen eine Gegenleistung für die Beantwortung einer Erhebung anbieten, werden sie mit weitaus höherer Wahrscheinlichkeit teilnehmen, als wenn ihnen nichts angeboten wird.
Bedenken Sie aber: Ihre Gegenleistung kann die falschen Teilnehmenden anlocken. Angenommen, Sie betreiben einen Zoofachhandel und möchten wissen, welche Dinge Haustierbesitzern wichtig sind, wenn es um die Pflege ihres Haustiers geht. Wenn Sie nicht genau wissen, an wen Sie Ihre Umfrage senden, erreichen Sie womöglich Menschen, die zwar Ihren Anreiz erhalten möchten, aber gar keine Haustiere besitzen.
Indem Sie allen, die an Ihrer Befragung teilnehmen, eine Belohnung anbieten, kann dies „Satisfizierer“ ermutigen – Menschen, die sich falsch darstellen oder durch Erhebungen hetzen und Ihre Umfrageergebnisse beeinträchtigen - nur, um die Belohnung zu erhalten.
Belohnungen anzubieten ist jedoch nicht immer schlecht. Anreize für Umfrageteilnehmer können helfen, schwer erreichbare Zielgruppen zu einer Teilnahme zu motivieren. Sie können Ihren Befragten sogar indirekte Anreize anbieten, die einer dritten Partei zukommen, etwa einer gemeinnützige Organisation. Sehen Sie sich daher bei der Entscheidung für oder gegen eine Teilnahmebelohnung die Umstände sehr genau an.
Auch wenn Belohnungen für Befragungen Nachteile haben können, so steigern sie doch Ihre Beantwortungsraten. Bringen Sie vor der Entscheidung für einen Anreiz in Erfahrung, ob er notwendig ist. Stellen Sie sich die folgenden Fragen:
Welches ist meine Zielgruppe? Haben Sie schon Zugang zu den Personen, die an der Umfrage teilnehmen sollen (z. B. Bestandskund:innen oder eine von einem Fachdienst wie SurveyMonkey Audience bereitgestellte Zielgruppe), müssen Sie sich wenig Gedanken darum machen, ob es zielführend ist, einen Anreiz anzubieten. Die Antworten dieser Teilnehmenden sind sehr wahrscheinlich relevant, und Sie können diese Zielgruppe zusätzlich dazu motivieren, an Ihrer Befragung teilzunehmen. Wenn Sie Ihre Erhebung aber an völlig beliebige Personen versenden, sollten Sie etwa ein Angebot eines Geschenkgutscheins über 20 € für alle, die Ihre Fragen beantworten, sehr genau überdenken.
Welche Beziehung habe ich zu meinen Umfrageteilnehmenden? Wenn Sie hoffen, Personen zu erreichen, die Ihr Produkt gekauft haben, kann es sinnvoll sein, solchen Befragten eine Kleinigkeit anzubieten, um sie zu motivieren, sich die Zeit zu nehmen, Ihnen Feedback zum Produkt zu geben. Es ist jedoch eher nicht notwendig, einen Anreiz für Umfrageteilnehmer anzubieten, wenn Sie bspw. Ihre Studierenden bitten, Ihren Kurs zu bewerten, da eine solche von einer übergeordneten Autorität stammende Aufforderung höchstwahrscheinlich so oder so ernst genommen wird.
Interessieren sich meine Teilnehmenden für mein Umfragethema? Senden Sie eine Online-Erhebung an Personen in Ihrer Nachbarschaft , die an einem Treffen teilgenommen haben, bei dem es darum ging, ob im Viertel ein neues Kommunikationszentrum benötigt wird, dann müssen Sie diesen Personen keinen Anreiz anbieten, um zu erreichen, dass sie an Ihrer Befragung teilnehmen. Sie interessieren sich bereits für das Problem und müssen daher nicht dazu motiviert werden, ihre Meinung zu äußern.
Wie umfangreich ist meine Umfrage? Wie komplex sind meine Fragen? Eventuell möchten Sie Ihren Teilnehmenden einen kleinen Anreiz anbieten, wenn Sie sie bitten, eine 10-seitige Erhebung zu beantworten, deren Fragen etwas komplexer sind als z. B. die Frage: Besitzen Sie ein Auto? Es zeigt, dass Sie die Bereitschaft, Ihrer Befragung die nötige Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen, wertschätzen.
Nachdem Sie entschieden haben, ob Sie Ihren Befragten eine direkte Gegenleistung wie eine Prämie, eine Geschenkkarte oder eine Gewinnspielteilnahme anbieten, müssen Sie die Methode auswählen, nach der Sie Ihre Teilnehmenden belohnen möchten.
Wählen Sie einen Anreiz, der Ihren Befragten mit hoher Wahrscheinlichkeit gefallen wird. Behalten Sie dabei stets das Budget im Auge, vor allem, wenn alle Teilnehmenden eine Gegenleistung erhalten (hierbei bietet sich die Nutzung der Option geschlossene Umfrage an, mit der das Erfassen von Antworten nach einer bestimmten Zeitspanne oder Anzahl an Beantwortungen eingestellt wird).
Einer der wichtigsten Aspekte bei einem Anreiz für Umfrageteilnehmer besteht darin, dass dieser juristisch einwandfrei erfolgen muss. Schreiben Sie Ihre Teilnahmebedingungen nieder und lassen Sie sie von einer Fachanwältin oder einem Fachanwalt prüfen, um sicherzustellen, dass Ihr Angebot absolut korrekt ist.
Mit Belohnungen für die Teilnahme an Umfragen lassen sich also die Beantwortungsraten steigern (toll!) – es können aber auch die falschen Personen zu einer Teilnahme motiviert werden (nicht so toll). Um die Anzahl der Personen gering zu halten, die an Ihrer Umfrage nur teilnehmen, um einen Preis zu erhalten, können Sie gegebenenfalls indirekte Anreize nutzen.
Wir wissen alles über indirekte Anreize, da sie die Grundlage unseres Umfragebeantwortungs-Service SurveyMonkey Contribute bilden. Anstatt unsere Befragten für ihre Teilnahme an einer Erhebung zu bezahlen, spenden wir jedes Mal, wenn sie einen Fragebogen ausfüllen, 50 Cent an eine wohltätige Organisation ihrer Wahl. Das verringert die Wahrscheinlichkeit, dass diese aus reinem Selbstinteresse durch Umfragen hetzen.
Wir erhalten Antworten. Die Teilnehmenden spenden ihre Zeit. Und wohltätige Organisationen profitieren von ihrer Großzügigkeit. Das nennt man eine Win-Win-Win-Situation!
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