Bald ist Valentinstag! Hat Sie ein enthusiastischer Partner schon einmal nach Ihrer „Sprache der Liebe“ gefragt? Das bedeutet, dass er herausfinden möchte, was für Sie in Sachen Liebe am wichtigsten ist: Küsse, Schokolade oder vielleicht ein romantisches Dinner. Aber was wäre wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen die gleiche Frage stellen würde (eine für Arbeitgeber absolut korrekte Frageweise vorausgesetzt)?
Die berühmten 5 Sprachen der Liebe – Lob und Anerkennung, Zweisamkeit (oder gemeinsam verbrachte Zeit), Geschenke, Hilfsbereitschaft und Zärtlichkeit (oder Berührung) – wurden ursprünglich vom US-amerikanischen Autor und TV-Moderator Gary Chapman, einem Doktor der Philosophie, geprägt. Weniger bekannt ist, dass Chapman auch über die 5 Sprachen der Liebe am Arbeitsplatz geschrieben hat: Es sind die gleichen fünf Konzepte, aber auf die Arbeitswelt bezogen.
Da sind wir natürlich neugierig geworden und haben zusammen mit Bonusly 1.500 Menschen auf SurveyMonkey Audience befragt, um mehr zu erfahren. Wie zeigen Menschen auf der Arbeit Anerkennung? Was möchten sie als Gegenleistung? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Sprache der Liebe im Privatleben und im Arbeitsleben? Sind sie vielleicht sogar identisch?
Das Ergebnis: Nein, sind sie absolut nicht! Menschen wünschen sich Zweisamkeit mit ihren Liebsten und Geschenke von ihrem Arbeitgeber. Vielen Dank! Aber trotzdem gab es einige spannende und auch überraschende Erkenntnisse dazu, wie das mit dem Lob und der Anerkennung am Arbeitsplatz funktioniert.
Die 5 Sprachen der Liebe in der Arbeitswelt
Hier sehen Sie eine vereinfachte Darstellung, wie die verschiedenen Sprachen der Liebe sich am Arbeitsplatz zeigen.
5 Erkenntnisse zu den 5 Sprachen der Liebe am Arbeitsplatz
Auf die Wortwahl kommt es an. Geht es um den Empfang von Anerkennung, haben wir bei der wichtigsten Sprache der Liebe gleich zwei Gewinner: Geschenke (33 %) und Lob und Anerkennung (32 %). Dass sich die Mitarbeiter von ihrem Arbeitgeber reale Geschenke wünschen, war zu erwarten. Aber es hat sich gezeigt, dass das Aussprechen von Lob und Anerkennung ebenso wichtig ist.
Darüber hinaus verwenden fast alle (73 %) Lob, um Kollegen ihre Anerkennung zu zeigen.
Und es gibt noch einen weiteren interessanten Aspekt: Aus Wörtern können sich greifbare Belohnungen entwickeln (Geschenke) – 68 % der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass öffentliche Anerkennung und Lob sich zumindest etwas auf die Möglichkeit einer Gehaltserhöhung oder Beförderung auswirken.
Auch bei der Arbeit hat Berührung ihren Platz. Schauen wir uns nun die Sprache an, die Sie wahrscheinlich am meisten beschäftigt – Berührung. Chapman (und unsere Umfrage) definieren Berührung am Arbeitsplatz als Händedruck, Abklatschen oder vielleicht auch als Schulterklopfen, wörtlich genommen.
20 % der Menschen setzen Berührungen ein, um am Arbeitsplatz Anerkennung zu zeigen, und 3 % führen sie als ihre Hauptsprache der Liebe an.
Es gibt altersabhängige Unterschiede. Die 18- bis 29-Jährigen haben andere Präferenzen als ihre älteren Kollegen und Kolleginnen. Zum einen wählen sie mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit die „gemeinsam verbrachte Zeit“ als eine Möglichkeit, ihren Kollegen Anerkennung zu zeigen bzw. eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Ältere Mitarbeiter sind an gemeinsam verbrachter Zeit weniger interessiert (vielleicht weil sie mit höherer Wahrscheinlichkeit Familien haben, zu denen sie abends nach Hause kommen?) und wünschen sich eher geldliche Zuwendung.
Auch bei den „Traumbelohnungen“ zeigen sich Unterschiede zwischen den Jüngeren und Älteren. Die Umfrageteilnehmer konnten aus Folgendem auswählen: mit dem Geschäftsführer ihres Unternehmens gemeinsam verbrachte Zeit, eine Gutscheinkarte, ein vom Unternehmen bezahlter Ausflug mit den Kollegen oder ein/e ihnen zugewiesene/r Praktikant/in. Insgesamt war die Gutscheinkarte am beliebtesten, aber bei den Millennials ging es hauptsächlich um den Ausflug.
Im Folgenden haben wir einmal für die „Traumbelohnung“ die Antworten aller Befragten aufgeschlüsselt.
Frauen ist Hilfsbereitschaft wichtig, Männern die Teambildung. Frauen möchten mit höherer Wahrscheinlichkeit, dass ihnen am Arbeitsplatz Anerkennung durch Hilfsbereitschaft gezeigt wird, und möchten auch auf diese Weise Anerkennung geben. Das Mitbringen von Kaffee für eine Kollegin oder auch das Notieren von Mitteilungen für einen Kollegen, der nicht am Platz ist, sind gute Beispiele hierfür. Insgesamt 59 % der Frauen führen diese Sprache der Liebe als eine ihrer wichtigsten an. Bei den Männern sind dies nur 41 %. Männer hingegen schwören deutlich mehr auf gemeinsam verbrachte Zeit und Teambildung (61 % im Vergleich zu 39 % bei den Frauen).
Jeder wünscht sich gemeinsam verbrachte Zeit, wenn es um die Liebe geht – aber eben nicht bei der Arbeit. Teambildung bringt es vielleicht zu den beliebtesten Antworten bei den Männern, aber als es darum ging, die Nr. 1 bei den Sprachen der Liebe zu wählen, entschieden sich nur 7 % der Befragten für die gemeinsam verbrachte Zeit. Dies ist besonders bemerkenswert, weil imposante 50 Prozent der Umfrageteilnehmer gemeinsam verbrachte Zeit (Zweisamkeit) in ihrem Privatleben als wichtigste Sprache der Liebe betrachten.
Die Bindung zu einer Person hat für die Menschen weniger Wert, wenn dies bedeutet, mehr Zeit auf der Arbeit zu verbringen oder mit Menschen, die sie an die Arbeit erinnern.
Wenn Sie Ihre eigene Sprache der Liebe kennen und die der Menschen, mit denen Sie viel zu tun haben, können Sie Teil einer Unternehmenskultur sein, in der sich alle wertgeschätzt fühlen. Und die Arbeit geht viel leichter von der Hand, wenn Ihre Umgebung von Zufriedenheit und Respekt geprägt ist, oder nicht?